Bis vor kurzem war Vitamin D ausschließlich wegen seiner Knochen bildenden Wirkung zur Unterstützung des Knochenstoffwechsels bekannt. Nur die Knochenerkrankungen Rachitis und Osteoporose wurden mit einem Mangel an diesem Vitamin in Verbindung gebracht.

Die biologisch aktive Form von Vitamin D wird über mehrere Stufen zuletzt in der Niere als Calcitriol gebildet, welches sich an vielfältige Vitamin D-Rezeptoren bindet, die sich nicht nur im Skelettsystem sondern, wie man inzwischen jedoch herausgefunden hat, in über 30 weiteren Zielgeweben, vor allem auch in den Gefäß auskleidenden und Insulin bildenden Zellen befinden, woraus sich unmittelbare Konsequenzen für das Herz-Kreislauf-System und bei Diabetes ergeben.

Wie Untersuchungsberichten zu entnehmen ist (Wang et al, Circulation 2010, 54: 1164-71) spielt dieses Vitamin aber darüber hinaus eine wichtige Rolle zur Vorbeugung von Schlaganfall, Herzinfarkt, Ischämie und Herzversagen. Ein Mangel an Vitamin D stellt einen kardiovaskulären Risikofaktor dar, da ein Mangel sich auch auf das Blutdruck regulierende System auswirkt. Es hat darüber hinaus immunmodulierende Wirkungen. Es wirkt gezielt auf Entzündungsvorgänge und kann einer Chronifizierung vorbeugen. So kann Vitamin D z.B. wirkungsvoll bei Atemwegserkrankungen eingesetzt werden.