Jedem ist wohl mehr oder weniger die Alltagserfahrung bekannt, sich in einer fremdartigen Situation zu fühlen, von der man nicht wirklich nachvollziehen kann, wie man in sie hineingeraten ist, auf die man keinen Einfluss hat und die das Gefühl erzeugt, nicht wirklich mit einem selbst zu tun zu haben.

Umgangssprachlich wird eine solche Erfahrung mit den anschaulichen Worten beschrieben, „im falschen Film“ zu sein.

Nun kann ein solches Lebensgefühl über viele Jahre oder auch ganze Lebensabschnitte hinweg andauern, so dass der Betreffende den Eindruck hat, nicht in seinem Leben angekommen zu sein, oder auch, dass sein Leben an ihm vorbei zieht.

Aus systemischer Sicht kann die Ursache für ein solches Lebensgefühl in einer unbewussten Verstrickung mit einem vergangenen Schicksal eines Systemmitglieds (oder auch mehrerer) liegen, welche(s) nicht geachtet oder übersehen wurde(n) oder nicht bekannt ist/sind.

Eine weitere mögliche Ursache für das Gefühl, „im falschen Film“ zu sein, ist ein persönlich erlebtes, aber wieder vergessenes Trauma.

Durch eine Aufstellung können sich Verstrickungen mit anderen Systemmitgliedern oder vergessene eigene Traumen zeigen und lösen, sodass der Betreffende sein Leben neu nehmen kann.